Hut ab vor der Gemeinde Veere, die anlässlich des Welttoilettentags 2022 zur toilettenfreundlichsten Gemeinde der Niederlande gekürt wurde. Dies vor allem, weil sie selbst mit gutem Beispiel vorangegangen ist. Die Gemeinde hat vor allem ihren eigenen Weg eingeschlagen und viele öffentlich zugängliche Toiletten installiert.

In diesem Artikel sprechen wir mit Roderiek Gaakeer darüber, wie die Gemeinde es geschafft hat, von Platz 27 im Jahr 2021 auf Platz 1 im Jahr 2022 aufzusteigen, darüber, dass öffentlichen Toiletten seit Jahren Priorität eingeräumt wird, aber mit einer alten Politik, und darüber, was wir von der Gemeinde Veere noch erwarten können. So ist es zum Beispiel nach wie vor wichtig, bestehende Toiletten zu ersetzen und neue zu errichten, aber es werden auch lokale Unternehmer angesprochen, um ihre Toiletten zu öffnen.

Stadtrat Marcel Steketee kommentierte: "Gute Einrichtungen, einschließlich öffentlicher Toiletten, sind von großem Wert für unser Tourismusprodukt und die lokale Wirtschaft."

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Politiken aus den 1990er Jahren

"Dass es keine Politik gäbe, ist ein Irrglaube. Es gibt sie, aber sie ist schon viele Jahre alt. Wenn alles gut geht, wird diese Politik überarbeitet, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass wir in der Zwischenzeit einfach weitermachen, was wir tun. Ich selbst bin seit 2016 für die Gemeinde Veere tätig und habe mich immer für öffentliche Toiletten eingesetzt. Wobei der eigentliche Fokus auf qualitativ hochwertige Toilettenstandorte mit meinem Kollegen Piet Kluijfhout entstanden ist. Im Jahr 2018 hat er die ersten 6 Dixies für öffentliche Toiletten durch ein Pilotprojekt ersetzt.

Dieses Pilotprojekt wurde ein großer Erfolg. Das wurde schnell deutlich, denn viele Touristen und Einwohner reagierten sehr positiv auf diese Toiletten. Diese Erfahrungen wurden direkt an meinen Kollegen zurückgemeldet, der selbst an den Toilettenstandorten anwesend war, und es wurden auch Umfragen durchgeführt. Im Jahr 2018 musste man außerdem 50 Cent für den Toilettenbesuch bezahlen und so konnten wir auch sehen, wie oft der Toilettenstandort besucht wurde. Trotzdem haben wir uns entschieden, die Toiletten im Jahr 2020 kostenlos zu machen."

Mehr und kostenlose barrierefreie Toiletten ab 2020

"Die Initiative ging von uns gegenüber B&W aus und es wurde beschlossen, die öffentlichen Toiletten kostenlos zu machen. Warum kostenlos, werden Sie fragen? Ursprünglich wollte der Stadtrat das auch gar nicht und hat sogar erwogen, sie alle kostenpflichtig zu machen. Schließlich war es finanziell kein gutes Jahr und der Stadtrat konnte es nicht damit vereinbaren, die Toiletten weiterhin kostenlos zu machen. Aus mehreren Gründen hat es dann aber doch geklappt:

1. Wir sind eine Gemeinde, die jeden Sommer 150.000 Touristen anzieht, und wir wollen eine attraktive Gemeinde für sie sein, weil sie gut für die lokale Wirtschaft und die kommunalen Einnahmen sind. Kostenlose Toiletten sind dann das Mindeste, was man anbieten kann.
2. Damals gab es noch bezahlte und unbezahlte Toiletten und wir wollten weitere Standorte realisieren. Die bezahlten Standorte, bei denen eine elektronische Bezahlung möglich ist, sind teuer in der Anschaffung und die bestehenden Standorte hatten noch eine Münzbezahlung und müssten durch eine elektronische Bezahlung ersetzt werden. Das würde total teuer werden, wenn man 3 verschiedene Einrichtungen mit 3 verschiedenen Türen hat, was bei unseren Standorten der Fall war. Außerdem kam es regelmäßig vor, dass jemand etwas zwischen die Tür legte, so dass jeder den ganzen Tag umsonst hineinkam, was bedeutete, dass das Wartungsteam erneut losgeschickt werden musste. Wir kalkulierten also neben der Anschaffung auch mit einer auf die Praxis zugeschnittenen (technischen) Wartung und entschieden uns, auch wegen der Kosten, nicht für kostenpflichtige Toilettenstandorte, sondern für kostenlose.
3. Früher haben wir die Seiten zweimal täglich gereinigt, aber ich fand das ein bisschen übertrieben, deshalb machen wir es jetzt einmal. Dadurch, dass wir es kostenlos gemacht haben, hatten wir keine Einnahmen mehr, aber weil wir weniger reinigen mussten, hatten wir auch weniger Kosten.

Der Rat stimmte zu und genehmigte darüber hinaus sofort eine Ausweitung der Öffnungszeiten auf tägliches Öffnen. Während die Standorte in der Vergangenheit 7 Monate lang nur an den Wochenenden geöffnet waren, sind sie jetzt auch unter der Woche geöffnet. Wir sind jetzt bei 21 öffentlichen Toiletten und hören noch nicht auf.

Die Pläne für das nächste Jahr

"Noch vor dem Sommer werden 2 neue Standorte hinzukommen, bei denen wir neben der Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer auch einen Wickeltisch für Erwachsene berücksichtigen werden. Außerdem werden 6 bestehende Standorte nachhaltiger gestaltet. Die Standorte haben übrigens zwei unterschiedliche Erscheinungsbilder: die Toiletten in der Natur haben eine Holzverkleidung und in städtischen Gebieten sind sie aus Cortenstahl. Neben den öffentlichen Toiletten werden mein Kollege Piet und der Geschäftsführer auch einen Flyer verteilen, in dem Standorte von Dritten aufgeführt sind. Unternehmer können mir dies unter hogenood@veere.nl mitteilen.

Auf diese Weise hoffen wir, unseren ersten Platz in der Rangliste halten zu können. Bislang berücksichtigen wir die 500-Meter-Norm nicht, sondern schauen nur, was sinnvoll ist, und das läuft ganz gut."